Grenzenlos trotz Lockdown

„Student Motivation across borders – an Austrian-Slovak collaboration“: Unter diesem Titel startete im Juni 2019 das Erasmus-Projekt der HLW Tulln, koordiniert von Mag. David Schretzmayer und unterstützt von einemgroßen Team an engagierten Lehrer/innen. Gemeinsam mit der Partnerschule im slowakischen Zlaté Moravce sollten gegenseitige Besuche und eine Reise in die europäische Hauptstadt Brüssel stattfinden. Doch was wurde aus einem EU-Projekt, dessen Kernstück die „Mobilität“, das „Sich-bilden-durch-Reisen“ und internationale Kontakte sind, in Zeiten von Corona?

Es kam ganz anders als geplant. Nach einem ersten Treffen am Tag der Sprachen in der Slowakei musste das Projekt virtuell fortgesetzt werden. In dieser Situation war es von Vorteil, dass das Erasmus-Programm mit „E-Twinning“ eine Plattform zur Verfügung stellte, über welche die Schüler/innen der beiden Länder onlinezusammenarbeiten konnten. So wurde zum Beispiel ein virtuelles Seminar zum Thema „Selbstmotivation“ für beide Schulen übertragen, die Schüler/innen gestalteten kreative Padlets und es wurden zahlreiche Video Calls durchgeführt. Besonders interessant war für die Schüler/innen der Vortrag eines EU-Abgeordneten über seine Tätigkeit im Europäischen Parlament.

Tatsächliche Grenzüberschreitung war also nicht möglich – aber durch Lockdown und Distanzunterricht wurde das Thema Motivation immer wichtiger. Sich jeden Tag für die Onlineschule aufraffen? Plötzlich massiv von der Technik abhängig sein? Verständlicherweise eine echte Herausforderung für Jung und Alt! Als Reaktion auf die veränderte Situation aufgrund von Corona genehmigte es die EU, mehr Erasmus-Geldmittel für die Umsetzung der Ziele des Projekts direkt an der Schule zu verwenden. Unterstützung und Motivation rückten ins Zentrum: An der HLW konnte ab diesem Zeitpunkt professionelle Sozialarbeit angeboten werden. Speziell während der Pandemie nahmen Schüler/innen diese gerne in Anspruch. Ebenso gab es Workshops zum Thema Selbstorganisation und Motivation. Des Weiteren konnten mit Erasmusgeldern Tablets erworben werden, um sie an Schüler/innen zu verleihen und ihnen dadurch zu helfen, den Onlineunterricht durchgehend zu besuchen. Besonders engagierte Schüler/innen erhielten Stipendien für Sprachzertifikate als Belohnung für die erfolgreiche Teilnahme am 35. Niederösterreichischen Fremdsprachenwettbewerb.

Auch in Zukunft wird das Erasmusprojektnachwirken. So ist beispielsweise derzeit ein vom Erasmusprojekt unterstütztes Buddy-System im Aufbau. Die Sozialarbeit wird in den kommenden Schuljahren fortgesetzt, während sich die Schule auf langfristige Arbeit mit dem Erasmus+ Programmvorbereitet. Vor allem jedoch hat der europäische Gedanke, das grenzüberschreitende Denken und das Anliegen, Schüler/innen nach besten Kräften zu fördern, Fußgefasst - und das macht neugierig auf das, was noch kommt!

Mag. Susanne Lauter, Mag. Claudia Fürst

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